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Teams und Typen – Kollegen und Kunden besser verstehen

08Feb2017
Apfel mit Holzfiguren

Viele Köche verderben den Brei? Darauf ein ganz klares Ja. Ein Koch plus viele fleißige Beiköche und Helfer? Da sieht die Sache schon ganz anders aus. Bei Teamarbeit kommt es halt auf die Mischung der Charaktere und die ausbalancierte Verteilung der Zuständigkeiten an.

Als Marketingagentur, die auch in der Unternehmensberatung tätig ist, stellen wir uns in unseren Kundenprojekten immer wieder auf neue Charaktere und Persönlichkeitstypen ein und machen uns natürlich auch vor dem Projektstart Gedanken über die einzelnen Beteiligten. Diese Vorabeinschätzung ist gängige Projektmanagement-Methode und gerade bei der Umsetzung von sehr großen Projekten hilfreich. Hier ist Teamarbeit das A und O. Aber welche Persönlichkeitstypen bilden eigentlich das ideale Team? Und welche Eigenschaften kann man den einzelnen Typen zuordnen?

In seiner bekannten psychologischen Typologie unterschied der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung vier Persönlichkeitstypen: den Choleriker, den Sanguiniker, den Melancholiker und den Phlegmatiker. Ähnliche Einteilungen hat es seitdem immer wieder gegeben. Dabei werden die einzelnen Typen immer wieder anders genannt, meinen aber im Wesentlichen dasselbe. Nennen wir sie einmal die Macher, die Kommunikativen, die Analytiker und die Helfer. Schon die Reihenfolge in dieser Aufzählung entspricht im Wesentlichen ihrer Rangordnung im Team.

Persönlichkeitstyp 1: Der Macher

Der klassische Chef-Typ: Er tritt stark auf, ist eher ungeduldig und lässt sich gerne von spontanen Impulsen leiten. Er denkt gerne um die Ecke, um ein Problem gegebenenfalls schneller und einfacher zu lösen. Manchmal baut er Druck auf, um sein Gegenüber aus der Reserve zu locken, neigt auch schon einmal dazu, den anderen zu unterbrechen und ist multitaskingfähig. Die meisten Macher sind nicht nachtragend und vertragen es auch, wenn man ihnen Kontra gibt (wenn begründet).

Wie Sie mit einem Macher richtig umgehen

Wenn Sie es im Projektteam mit einem Macher zu tun haben, lassen Sie im Zweifelsfall ihm den Redevortritt. Wenn Sie an der Reihe sind, geben Sie kurze und direkte Antworten, begründen Ihre Vorschläge logisch und bieten im Idealfall Alternativen an. Unentschlossenheit, detaillierte Erläuterungen und nicht belegte Behauptungen kommen bei ihm gar nicht gut an.

Persönlichkeitstyp 2: Der Kommunikative

Freundlich, menschenorientiert, meist gut gekleidet und up to date. Der Kommunikative ist am glücklichsten, wenn er etwas erzählen kann (gerne auch von sich selbst). Er redet lieber als zuzuhören und schweift dabei häufig ab. Er legt Wert auf Status, hat im Büro häufig Urkunden oder Fotos an der Wand und erzählt gerne mal eine nette Anekdote oder den neuesten Witz.

Wie Sie mit dem Kommunikativen richtig umgehen

Bei ihm können Sie eigentlich nicht viel verkehrt machen, denn der Kommunikative ist ein emphatischer Typ und kann auch einen Fauxpas verzeihen. Sollten Sie allerdings in einen Redeschwall geraten, wird er ungeduldig, denn das ist sein Territorium. Treten Sie ihm offen, herzlich und mit einem Lächeln auf den Lippen gegenüber, legen Sie beispielsweise in einem Verkaufsgespräch den Fokus auf das Neue, Besondere, Ungewöhnliche an Ihrem Produkt. Wenn es kritisch wird, berufen Sie sich auf Expertenmeinungen. Ganz wichtig: Begegnen Sie ihm auf Augenhöhe und nicht von oben herab.

Persönlichkeitstyp 3: Der Analytiker

Er ist in jedem Team gerne gesehen, denn er bringt Ordnung ins Chaos. Der Analytiker, ein Meister in Sachen Konzeption/Strategie, erscheint pünktlich und vorbereitet zum Termin und empfängt seine Gäste stets in einem sauberen und aufgeräumten Büro. Überzeugen lässt sich der Analytiker am ehesten von Zahlen und Fakten sowie von allen Dingen, denen ein nachweislicher Nutzen zugesprochen werden kann. Er verhält sich stets einwandfrei und mit der angemessenen Distanz. Höflichkeit, Sachlichkeit, Diplomatie und ein gewisses Maß an Zurückhaltung kennzeichnen diesen Charaktertypen. Der Analytiker ist ein guter Buchhalter oder Unternehmensberater, weil er vorausschauend denkt und vor wichtigen Entscheidungen die Chancen und Risiken genau abwägt.

Wie Sie mit einem Analytiker richtig umgehen

Zuerst einmal: Machen Sie einen Termin aus. Der Analytiker mag keine spontanen Überfälle. Verkaufen Sie Ihr Konzept/Ihr Produkt nicht ohne Belege, Zahlen oder vergleichendes Datenmaterial in der Tasche. Erklären Sie Einzelheiten und gehen Sie auf Einwände gründlich ein. Versuchen Sie nicht, den Analytiker zu beschwatzen oder ihm zu schmeicheln. Auch Tätscheleien wie Schulterklopfen sollten Sie vermeiden, zumindest dann, wenn Sie sich noch nicht lange kennen.

Persönlichkeitstyp 4: Der Helfer

Ein echter Kümmerer, auf den Verlass ist. Sicherheitsorientiert, besitzwahrend, veränderungsscheu. Der Helfer mag das Altbewährte und herkömmliche Vorgehensweisen. Er ist ein ordentlicher Typ und schmückt die Bürowand gerne mit einem schönen Bild. Anfangs ist er eher scheu, wenn er aber erst einmal warm geworden ist, ist er aufrichtig, offen, freundlich und herzlich. Werte wie Loyalität und Vertrauen sind ihm sehr wichtig. Pflichtbewusst erledigt er, was zu tun ist und erinnert auch mal andere an verstreichende Fristen und einzuhaltende Zusagen.

Wie Sie mit einem Helfer richtig umgehen

Haben Sie es im Projektteam mit dem Helfer zu tun, lassen Sie ihm erst einmal Zeit zum warm werden und überfallen Sie ihn nicht. Konfrontieren Sie ihn eher mit WIE-Fragen als mit WAS-Fragen. Der Helfer ist ein guter Diplomat und Streitschlichter. Er bewahrt in hitzigen Diskussionen einen kühlen Kopf und ruft die anderen schon einmal zur Raison.

Das perfekte Projektteam?

Für ein gut funktionierendes Kernteam kann man keine Formel für die optimale Verteilung der Charaktere aufstellen. Je nach Projektziel bieten sich ganz unterschiedliche Konstellationen an. Wohl aber sollte entweder ein Macher oder ein Kommunikativer dabei sein, da diese Typen dafür sorgen, dass Entscheidungen getroffen werden und man im Projekt vorankommt. Es gibt nur eine Grundregel: Im Kernteam sollte nur ein Macher am Tisch sitzen. Sonst kann es unschöne Hahnenkämpfe geben, weil jeder die Kontrolle über das Projekt haben will und es zu Cliquenbildung kommen wird. Prinzipiell sollte für einen Projekterfolg eine gute Stimmung und ein gutes Miteinander immer gewährleistet sein (lesen Sie hier noch ein paar Tipps für einen guten Umgang im Team).

Ansonsten sollte es im Team von allem etwas geben: Der Macher wird das Projekt maßgeblich steuern und Entscheidungen einfordern oder treffen – je nach Befugnis. Schießt er über das Ziel hinaus, kommt der Kommunikative ins Spiel. Er ist mindestens genauso selbstbewusst und bietet dem Macher auch mal Paroli oder macht einen guten Gegenvorschlag. Er vermag es, das ganze Team von einer Idee zu begeistern und die Menschen auf emotionaler Ebene abzuholen.

Damit nichts aus dem Ruder läuft, das Team das Ziel nicht aus den Augen verliert und Budget- und Zeitvorgaben eingehalten werden, darf ein Analytiker in der Runde nicht fehlen. Er wird in der Regel nicht den größten Redeanteil haben, sondern äußert sich nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Er könnte zum Beispiel das Projektcontrolling übernehmen.

Der Helfer wiederum eignet sich gut als Mittler zwischen verschiedenen Projektparteien mit unterschiedlichen Interessen (z. B. Auftraggeber und Auftragnehmer). Wenn es mal Streit gibt, wird er alles daran setzen, Frieden zu stiften.

Bildquelle: ©stroblowski/fotolia.com