
Die sozialen Medien sind mittlerweile einflussreiche Wirtschaftsfaktoren. Sie umfassen große Teile des Werbemarktes und eröffnen Unternehmen neue Formen der Kundeninteraktion. Sie beeinflussen das Kaufverhalten und ermöglichen zielgruppengerichtetes Marketing. Grund genug, um Zeit und Personal in die Entwicklung und Umsetzung einer handfesten Social-Media-Strategie zu investieren, oder?
Social Media ist keine „Nebenbei-Aufgabe“, sondern kann als fester Bestandteil Ihrer Marketingstrategie wesentlich zum Unternehmenserfolg beitragen. Social Media macht man nicht irgendwie, sondern mit einem handfesten Plan. Um als Unternehmen in den sozialen Netzwerken erfolgreich zu werden, bauen Sie Ihre Social-Media-Strategie nach diesen 7 Schritten auf:
Schritt 1: Ziele definieren
Überlegen Sie einmal, was Sie mit Social Media heute schon alles erreichen können: Werbeanzeigen schalten, für gute PR sorgen, Kundenservice leisten, den Bekanntheitsgrad des Unternehmens erhöhen oder neues Personal rekrutieren (zum Beispiel auf XING, LinkedIn). Indirekt haben Sie die Möglichkeit, über soziale Medien zu handeln, zu verkaufen, ja, sogar den Markt zu erforschen (zum Beispiel mit der Plattform Google Plus). Das Potenzial von Social Media ist enorm. Bevor Sie also mit der Contenterstellung loslegen, setzen Sie sich im ersten Step Ihrer Social-Media-Strategie feste und gut überlegte Ziele. Denkbar wären Ziele wie:
- Vertrauen aufbauen
- Markenbekanntheit steigern
- Image aufbessern
- Verkaufen
- Personal rekrutieren
- Produkte testen
Tipp: Damit Sie Ihre Ziele nicht aus den Augen verlieren und den Erfolg überwachen können, formulieren Sie jedes Ziel so klar wie möglich und achten Sie darauf, dass die Ziele Ihrer Social-Media-Strategie auch messbar sind (legen Sie also Tools und Kriterien zur Messbarkeit fest). Schauen Sie auch kritisch, ob Ihre Ziele realistisch, erreichbar und personell umsetzbar sind. Auch das Timing gehört hierher. Legen Sie fest, bis wann genau die einzelnen Maßnahmen durchgeführt werden sollen.
Das beobachten wir immer wieder: Beim Social Media Marketing entstehen positive Wechselwirkungen, wenn es um das Erreichen von Zielen geht: Indem Sie neue Produkte vorstellen, steigern Sie durch Klicks auf Ihre Website Ihre Markenbekanntheit, verkaufen mehr und erfahren durch den Dialog mit Ihren Kunden sogar, ob das Produkt gefällt beziehungsweise was in Ihrem Portfolio noch fehlt. Aktiv sein lohnt sich also.
Schritt 2: Zielgruppen und Wettbewerber analysieren
Damit Ihre Social-Media-Strategie funktioniert, analysieren Sie Ihre Zielgruppen. Berücksichtigen Sie dabei mindestens folgende Punkte: Alter, Geschlecht, Interessen, Beruf (wir arbeiten bei Studio1® mit den sogenannten SIGMA®-Milieus und kreieren im Rahmen der Zielgruppenanalyse Prototypen bzw. Personas). Aus diesen Informationen ergeben sich schon erste Hinweise, welche sozialen Netzwerke für Ihr Unternehmen gut funktionieren und sogar, welche Themen wann interessant sein könnten. In unserem Blogartikel zur Zielgruppenanalyse erfahren Sie mehr.
Auch Ihre Wettbewerber sind eine wichtige Inspirationsquelle. Wenn Sie nachschauen, auf welchen Plattformen sie sich tummeln und was sie dort so treiben, finden Sie viel über Ihre Zielgruppe heraus und sehen, welche Aktionen gut ankommen und welche weniger. Beziehen Sie Ihre Beobachtungen in Ihre Analyse ein. In diesem Blogartikel lesen Sie, wie Sie eine Wettbewerbsanalyse durchführen und warum sich das lohnt.
Schritt 3: Social-Media-Kanäle festlegen
Wenn Sie sich sicher sind, was und wen Sie mit Ihrem Auftritt in den sozialen Netzwerken erreichen wollen, dann legen Sie im nächsten Step Ihrer Social-Media-Strategie entsprechende Plattformen fest. Möchten Sie in erster Linie Vertrauen zum Kunden aufbauen? Dann ist Facebook ein guter Tipp. Wenn Sie bei Branchen-News immer auf dem neusten Stand sind und sich mit Ihren Followern über aktuelle Themen austauschen wollen, hilft Ihnen zum Beispiel Twitter. Verkaufszahlen lassen sich gut über bildorientierte Kanäle steigern (Pinterest, Instagram oder YouTube kommen hier infrage). Welche Kanäle sich für welche Ziele, Zielgruppen und Inhalte eignen, haben wir in den letzten zwei Artikeln dieser Reihe übersichtlich beschrieben. Hier die Links:
- 4 Social-Media-Plattformen im Vergleich – Teil 1: Facebook, Instagram, Twitter, YouTube
- 4 Social-Media-Plattformen im Vergleich – Teil 2: XING, LinkedIn, Google Plus, Pinterest
Im Online Marketing geht es vor allem darum, alle Onlineinhalte und Kanäle miteinander zu vernetzen – also eine Art Infrastruktur aufzubauen. Warum? Damit die Zielgruppe Sie über viele verschiedene Wege erreichen kann. Das gilt auch für Ihre Social-Media-Kanäle. Vernetzen Sie sie untereinander und nutzen Sie jede Möglichkeit, sinnvolle Verlinkungen zu platzieren.
Schritt 4: Tonalität und Firmensprache festlegen
Die einzelnen Social-Media-Plattformen geben natürlich ein Stück weit vor, wie bei Ihnen kommuniziert wird. Kurz und knapp auf Twitter, locker auf Facebook und YouTube, eloquenter auf XING oder Google Plus … Orientieren Sie sich daran, aber setzen Sie letztlich auf eine Ansprechhaltung und Sprache, die zu Ihnen und Ihrer Philosophie passt. Bleiben Sie sich treu. Vor allem, wenn mehrere Personen in das Social Media Marketing involviert sind, halten Sie in Ihrer Social-Media-Strategie schriftlich fest, wie Sie wo kommunizieren. Erstellen Sie in diesem Zusammenhang auch obligatorische Rechtschreibrichtlinien.
Schritt 5: Themen und Ressourcen planen
Jetzt geht es an den kreativen Teil. Die Erstellung von Inhalten managt sich einfacher und übersichtlicher, wenn Sie nach Plan vorgehen. Erstellen Sie also Themen- und Redaktionspläne. Organisieren Sie die Redaktion auch personell und planen Sie entsprechend Zeit und finanzielle Mittel ein. Setzen Sie beim Inhalt von vornherein auf verschiedene Formate wie Text, Bild oder Video. Stellen Sie sich dabei immer wieder die Frage, was Sie Ihren Kunden/Lesern/Followern mitteilen möchten und ob der geplante Inhalt zu Ihren Zielstellungen passt. Fragen Sie sich auch, wie häufig Sie auf den verschiedenen Kanälen aktiv werden möchten (einmal im Monat, in der Woche oder am Tag?).
Schritt 6: Inhalte erstellen
Wenn Sie ein Thema einmal mühevoll redaktionell aufarbeiten (zum Beispiel für einen informativen Blogbeitrag), tun Sie es nicht nur gründlich, sondern auch vorausschauend. Wenn Sie einen Blogartikel formulieren, erstellen Sie am besten gleich verschiedene Teasertexte für diverse Social-Media-Kanäle, den Firmennewsletter, die Newsseite Ihrer Homepage und so weiter. Große Unternehmen lösen diese Aufgabe in einem eigens dafür implementierten, medienneutralen CMS, in dem sie Ihr gesamtes Online Marketing organisieren und all Ihre Inhalte medienneutral bündeln. Stichwort: Adaptiver Content.
Mögliche Inhaltsquellen für Social Media Posts:
- Blogbeiträge
- Eigene Website
- Fremde Websites
- Pressemitteilungen
- Eigene Veröffentlichungen (Marktstudien, Forschungsergebnisse o. Ä.)
- Fremde Social Media Posts
Mögliche Inhalte für Social Media Posts:
- Veranstaltungshinweise
- Mitarbeitervorstellungen
- Blogposts
- Referenzberichte
- Aktuelle Firmennews
- Teamevents
- Produktteaser
Sie suchen mehr Inspiration? Hier finden Sie Tipps und Anregungen für text-, bild- und videobezogenes Content Marketing.
Schritt 7: Monitoring und ständige Optimierung
Auch wenn Sie sorgfältig analysiert und alle Teile Ihrer Social-Media-Strategie aufeinander abgestimmt haben, sollten Sie Ihre Aktivitäten auf den Plattformen beobachten und neutral interpretieren. Prüfen Sie anhand von Likes und Shares, welche Beiträge besonders gut ankommen. Sind es eher Texte, Links, Bilder oder Videos? Gibt es Themen oder Rubriken, die deutlich schlechter funktionieren als andere? Passen Sie Ihren Redaktionsplan dementsprechend an und trennen Sie sich von Inhalten, die nicht gut ankommen. Setzen Sie stattdessen die „Schätzchen“ häufiger ein bzw. testen Sie neue, ähnliche Beitragsformen.
Schauen Sie beim Posten auch auf die Uhr. Zu welchen Uhrzeiten oder Tagen passt welcher Inhalt? Wann ist die Zielgruppe auf den Kanälen besonders aktiv? Durch Monitoring lernen Sie Ihre Zielgruppe im Laufe der Zeit immer besser kennen und können so viel für Ihren eigenen Auftritt mitnehmen.
Hilfreich für das Monitoring sind natürlich festgelegte KPI (Key Performance Indicators). Sie sollten unbedingt Teil Ihrer Social-Media-Strategie sein. KPI sind Kennzahlen, mit deren Hilfe Sie Ihre unternehmerischen Erfolge messbar machen können. Im Marketing misst man KPI je nach untersuchtem Bereich mit verschiedenen Tools (z. B. mit Google Analytics). Ihre Aufgabe ist es, geeignete KPI für den Social-Media-Bereich festzulegen und zu überwachen: Relevante KPI sind zum Beispiel Shares, Kommentare, Anzahl der Follower usw.
Social-Media-Strategie: Checkliste
Planen Sie Ihre Social-Media-Strategie mit unserer übersichtlichen Checkliste, die Sie sich hier bequem downloaden können. Darin fassen wir die wesentlichen Punkte und Tipps kurz und knapp zusammen.
POST SCRIPTUM:
Da wir uns als Agentur nun schon seit geraumer Zeit mit dem Thema Social Media beschäftigen, sind wir natürlich im Lauf der Jahre schon auf jede Menge Sinn und Unsinn, Likes und Shitstorms gestoßen. Da kommen wir schon ein wenig ins Grübeln und stellen fest: Die Digitalisierung schreitet extrem schnell voran. Und es wächst die Gruppe derer, die sich (manchmal, nachts, wenn der Akku leer ist) freudig an die guten alten Zeiten erinnern. Wem kann man es verdenken? Deshalb zum Schluss dieser Themenreihe ein herrlicher Schmunzler von Bernd Stelter. Reinhören lohnt sich ;-)
Profi der Woche: Natascha Steinbrück, Social Media Managerin
Bildquelle: © Melpomene / Fotolia.com
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