Vielleicht haben Sie Native Advertising schon mal irgendwo gehört. Auch wenn Sie nicht genau wussten, was das eigentlich sein soll, haben Sie zustimmend genickt, weil Sie eins sicher wussten: es hat etwas mit dem Internet zu tun. Eine Situation, die wir alle kennen: Gerade im Marketing haben es unzählige Begriffe in den normalen Sprachgebrauch geschafft, bei denen sicherlich die Hälfte Ihrer Benutzer keine genaue Definition zu ihnen abgeben kann.
Ähnlich wird das auch mit der Bezeichnung „Native Advertising“ sein. Wird es doch gern mal von Ihrem Kollegen in der großen Meeting-Runde eingeworfen. Nie reagiert jemand darauf, allerdings hat sich der besagte Kollege Gehör verschafft und alle denken, wow, der kennt sich aber ganz schön gut aus mit dem Internet – Sie hingegen wissen nicht, was er meint und ignorieren, wie die meisten am Tisch, den Vorschlag. Gekonnt inszeniert, Herr Kollege.
Definition Native Advertising
Native Advertising ist quasi getarnte Werbung (im Internet). Wortwörtlich könnte man es mit Werbung im bekannten Umfeld übersetzen und genau das ist es auch. Während Werbebanner am Rande der Webseiten sowie Printanzeigen in Klatschmagazinen zum täglichen Marketing-Konsum zählen, verhält sich das Native Advertising noch ein wenig zurückhaltender – oder zumindest meinen wir das.
Hierbei wird Werbung so platziert, dass man sie nicht primär als solche erkennt – Sie taucht mitten in informierenden Internettexten auf. In einem Text, der vor allem einen Mehrwert für den Leser suggeriert, werden klare Werbebotschaften versteckt. Entweder komplett offen, indem Sie zum Beispiel über Online Marketing informiert werden und Ihnen zeitgleich ein konkretes Unternehmen genannt wird, das neben Studio1 auch Online Marketing für ihre Kunden anbietet. Oder Infos können versteckt gegeben werden, indem per Hyperlink weitere Aspekte über das Thema Online Marketing angezeigt werden – und Schwupp, sind Sie direkt (2-mal) in die Falle getappt.
Kosten Native Advertising
Zum einen müssen beim Native Advertising natürlich längere Inhaltstexte erstellt werden. Damit können Sie professionelle Kommunikationsagenturen mit eigenen Textern beauftragen. Der Vorteil der Profi-Agentur: Sie erhalten qualitative und gut recherchierte Texte.
Auf der anderen Seite müssen Sie aber auch die veröffentlichende Webseite bezahlen. Je nachdem, wie hoch der Traffic auf der betreffenden Website ist (also zum Beispiel Besucheraufkommen/Follower/Abonnenten), können die Preise für einen redaktionellen Beitrag stark variieren.
Kleine Blogs und Magazine veröffentlichen thematisch passende Artikel auch schon mal umsonst, da ihnen die Arbeit abgenommen wird. Dies ist allerdings eher die Ausnahme und preislich gesehen sind nach oben keine Grenzen gesetzt.
Kennzeichnung Native Advertisings
Einigen Magazinen und vor allem auch Blogbetreibern ist ihre Authentizität dem Leser gegenüber besonders wichtig. Wenn sie sich überhaupt auf Artikel von extern einlassen, in denen Werbebotschaften platziert sind, werden diese, um das Vertrauen ihrer treuen Abonnenten nicht zu verletzen, gekennzeichnet. Durch den Zusatz „Sponsored“, „Im Auftrag von…“ oder ganz einfach „Werbeanzeige“ wird dem Leser direkt deutlich gemacht, dass hier bezahlter Content zu sehen ist, für dessen Inhalt nicht die Website, sondern der irgendwo im Text genannte Werbetreibende verantwortlich ist. Eine Kennzeichnung hilft besonders dem Leser, Native Advertising Inhalte zu erkennen, doch sieht es bei Weitem nicht jeder als Pflicht, diese Inhalte besonders zu kennzeichnen.
Der moderne PR-Text?
Die Idee von Native Advertising ist alles andere als neu. Natürlich sind die Verfahren bereits in verschiedensten Offline Medien bekannt. Vor allem Tageszeitungen oder Stadtanzeiger haben häufig damit zu kämpfen, nicht genug relevante Inhalte zu haben, um die Zeitung bzw. das Magazin voll zu bekommen. Bevor vom umgefallenen Blumenkübel vor Oma Elses Haus berichtet wird, bekommt die städtische Wäscherei eben zur Buchung einer Anzeige auch einen redaktionellen Beitrag geschenkt. Während Offline-Leser allerdings erst zum Hörer greifen müssen, um die Telefonnummer der Wäscherei Ziffer für Ziffer einzutippen, braucht es beim Online-Leser nur einen Klick – und schon kann er das angepriesene Produkt kaufen.
Fazit
Native Advertising beschreibt wie viele Begriffe im Marketing kein neues Phänomen. Natürlich hat man im digitalen Zeitalter mehr Möglichkeiten mit bezahltem Content und der Leser ist letztendlich schneller beim Werbetreibenden, als es bei redaktionellen Werbebeiträgen in Offline Medien der Fall ist (wir schließen an dieser Stelle bewusst Coupons oder ähnliche Lockmittel aus).
Allerdings ist die Idee dahinter das, was wichtig ist – und das sowohl für Online- als auch Offline-Medien: Bieten Sie dem Leser einen Mehrwert und erwähnen Sie einmal beiläufig Ihr Unternehmen oder setzen Sie bei Onlineinhalten weiterführende Hyperlinks, die den Leser zu Ihnen führen.
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