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Profitipp: Ein Praxisbeispiel über den Einsatz von Kunst-/ Blitzlicht

16Dez2015

Es scheint so einfach, das perfekte Foto zu schießen ... Handykameras werden immer besser und die ehemals teuren DSLR-Kameras sind nun auch für die breite Masse erschwinglich. Doch es gibt einen Fakt, den man nicht vergessen darf: Nur weil man etwas besitzt und benutzt, heißt das nicht, dass man es auch bedienen kann …

Die Tatsache, dass sich immer mehr Privatpersonen eine DSLR-Kamera zulegen, ist ein gutes Beispiel dafür. Natürlich kann die Qualität der Bilder, die mit einer Spiegelreflexkamera aufgenommen wurde, nicht mit denen einer Handykamera oder Kompaktdigitalen verglichen werden. Man darf allerdings nicht vergessen, dass mit einer solchen Kamera auch Bilder außerhalb des automatischen Bildmodus und Fokussierung geschossen werden können. Und genau hier wird es für den Amateurfotografen schwierig. Denn zwischen zwei Aufnahmen des gleichen Motivs, die mit derselben Kamera einmal vom Laien in der Programmautomatik und einmal vom Profi mit manueller Einstellung der Blenden- und Verschlusszeiten aufgenommen wurden, können Welten liegen. Spätestens, wenn das vorhandene Umgebungslicht (indoor/outdoor) keine optimalen Voraussetzungen mehr bietet und um ein perfekt arrangiertes Licht-Set ergänzt wird, kann die Laienaufnahme nicht mehr mithalten.

An dieser Stelle möchte ich kurz die Vor- und Nachteile vom Blitz- und Kunstlichteinsatz an einigen Praxisbeispielen aufzeigen.

Die Vorteile von Blitz- und Kunstlicht

  • Lichtsetzung kann zeitlich und örtlich unabhängig vom Umgebungslicht oder künstlichen Lichtquellen erfolgen        
  • Kunstlicht erlaubt den Einfluss auf das Umgebungslicht (Sonnenlicht) kann es ergänzen, dominieren oder komplett ersetzen
  • Herausarbeitung von Motiven durch gezielte Lichtsetzung (Führungslicht, Aufhelllicht, Spitzlicht etc.), Aufhellung von Motivdetails, Herausarbeitung von Strukturen
  • Gezielter Einsatz von Farbeffekten mit Folien zur Steuerung der Lichtstimmung
  • 100%ige Reproduzierbarkeit von Lichtsituationen (bei Fotoserien an mehreren Aufnahmeterminen)
  • Detailschärfe bei sich schnell bewegenden Motiven – Bewegungen können eingefroren werden
    Genormte Farbtemperatur der Lichtquellen (5500 Kelvin = Tageslicht)
    Blitz als idealer Aufheller für Schatten, Motive im Gegenlicht und Porträts bei trübem Wetter

Die Nachteile von Blitz- und Kunstlicht

  • Technischer Mehraufwand
  • Investition in zusätzliches Equipment
  • Größerer Zeitaufwand durch Lichtsetzung am Set
  • Erfordert Erfahrung und konzeptionelles Vorgehen

Praxisbeispiele vom Blitz- und Kunstlichteinsatz

Auf dem nachstehenden Bild sollte die Verpackungsanlage eines Schaumstoffproduzenten bildlich dargestellt werden – und das bei den typischen Lichtverhältnissen, die in einer Produktions- bzw. Lagerhalle vorherrschen. Der Einsatz einer Langzeitbelichtung hätte zu ungewollter Bewegungsunschärfe geführt – kurze Belichtungszeiten bei gleichzeitig hohen ISO-Werten führen zu starkem Bildrauschen. Mithilfe gezielter Lichtsetzung durch zwei Blitze – aus Sicht der Kamera vorne links und hinten rechts - konnten die einzelnen Teile der Anlage sowie das Produkt in den Fokus gerückt werden – knackscharf, ohne Bildrauschen und genormten Weißabgleich.

Bei dem nächsten Bild war die Aufgabe, verschiedene Kunststoffteile eines Fahrzeuginnenraums in natürlicher Umgebung zu fotografieren. Die Lichtmenge der Umgebung war größer als die im Fahrzeuginneren. Referenziert man nun eine Belichtung passend zum Umgebungslicht – verliert man den Großteil der Details im inneren des Fahrzeugs – die Tiefen „saufen ab“. Wählt man die Belichtung passend zur Lichtmenge innen – verliert man die Details in den Fensterpartien – die Lichter „brennen aus“. Mit Kunstlicht und Blitz konnte so gezielt der Fahrzeuginnenraum aufgehellt werden. Dabei wurde die Stärke des Blitzlichts an das Umgebungslicht angepasst.

Im folgenden Beispiel sieht man, welchen Effekt durch spezielle Lichtformer und die Stärke des Blitzlichtes erzielt werden kann. Ziel des Shootings war es, Matratzen in ihrer Produktionsumgebung farbrealistisch wiederzugeben. Durch leichte Unterbelichtung des Hintergrundes und Wahl eines Spots auf den Produkten – den Matratzen, führte eine gezielte Lichtsetzung zu folgendem Ergebnis:

Eine komplett andere Herausforderung herrschte bei den Fräsanlagen des Herstellers. Sich schnell bewegende Maschinenteile erfordern kurze Belichtungszeiten bei gleichzeitig schwachem Umgebungslicht – ohne externe Lichtquellen nicht umsetzbar. Die Lösung: Zwei  Spotlichter wurden jeweils links und rechts an den Fensteröffnungen der Fräsmaschine positioniert. Durch eine kurze Belichtungszeit, Aufhellung der Anlage durch die Blitze und deren kurze Abbrennzeit gelang es, die Späne, die während des Prozesses fallen, „einzufrieren“.

Die Porträtaufnahme – auch für Hobbyfotografen interessant. Aufgabe war es Portraitierten und Firmenlogo  gleichmäßig ausdrucksstark hervorzuheben. Das Umgebungslicht war durch Richtung und Helligkeit keine erste Wahl. Die Lösung bestand in der Nutzung von zwei Lichtquellen -  dem Hauptlicht (auf den Portraitiertenden) und einem zusätzlichen Spot (auf das Logo).

Zu guter Letzt noch ein Beispiel einer Außenausnahme bei diesigem Tageslicht und Wolken. Ziel war es, eine Broschüre in einer „sommerlichen“ Atmosphäre abzulichten - also musste die Sonne durch den Einsatz eines Blitzes simuliert werden. Im Ergebnis: Licht- und Schattenbereiche, Spiegelungen und Reflexionen.

Fazit

Sie stellen fest, dass es weitaus mehr als eine DSLR-Kamera mit Programmautomatik erfordert, um die Besonderheiten eines Motivs „ins rechte Licht rücken“ zu können – unabhängig von Aufnahmezeit, Ort und Wettereinflüssen.

Falls Sie zukünftig bei Ihren Foto- oder Videoprojekten Unterstützung benötigen, sind wir von Studio1® mit Equipment, Kreativität und Manneskraft der richtige Ansprechpartner.

Profi der Woche: Alexander Klingebiel, Foto- und Videograf

Bildquellen: © Alexander Klingebiel