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Profitipp: Der Ton macht die Musik – Schreiben mit Stil, Charme und: Humor

11Okt2016
Profitipp zur Texterstellung

Sie kennen das sicher auch: Sie sitzen am Schreibtisch vor einem leeren Blatt und wollen einen Text verfassen, vermutlich einen Glückwunsch oder Gruß, eine wichtige E-Mail, gar eine Rede oder ganz banal ein paar Hinweisschilder für Ihr Geschäft. Wie schreibt man einen guten Text? Und vor allem: Was ist das überhaupt, ein guter Text? 

Wenn Sie in dieser Situation sind: Haben Sie zunächst einmal keine Angst vor diesem leeren Blatt, am besten, Sie schreiben fürs Erste einfach drauf los und – ganz wichtig – schreiben Sie, wie Sie sprechen ...

Der Ton: So authentisch wie am Telefon

Dafür gibt es einen einfachen Trick: Stellen Sie sich vor, Sie müssten nicht schreiben, sondern würden telefonieren und schreiben Ihr Gesagtes einfach nieder (damit schrauben Sie nämlich auch gleich ordentlich an Ihrer Grundeinstellung dem Schreiben gegenüber). Dabei achten Sie natürlich auf Ihr Gegenüber, ganz so, wie Sie es am Telefon ja auch tun – Sie sprechen schließlich anders mit Ihrem Kollegen als mit einem Geschäftskunden. Der Telefon-Trick hat auch den Vorteil, dass Sie höchstwahrscheinlich nicht so viele Worte machen. Es gibt nichts Schlimmeres als ausladende Texte (im doppelten Sinn), in denen sich die Kommas genauso tummeln wie umständliche Substantivierungen oder Präsenz-Partizipien – auch bekannt als „Beamtendeutsch“. 

Der Stil: Von der Feinarbeit zur feinen Arbeit

Wenn Sie dies schon beachten, dann produzieren Sie in wahrscheinlich kurzer Zeit einen recht flotten Text, welcher zwar an dieser und jener Stelle noch holpert, aber der Sie auch ein kleines bisschen stolz machen wird (ist wirklich so!). Die kleinen Holpersteine räumen Sie erst ganz zum Schluss aus dem Weg: Optimieren Sie die Satzstellung, formulieren hier und da noch etwas um und ganz wichtig: Löschen, löschen, löschen Sie! Vor allem überflüssige Informationen. Füllwörter oder sogenannte Heckenausdrücke kann ein guter Text in einem bestimmten Maß locker vertragen – und auch gebrauchen! Denn auch wenn diese Wörter keine wichtigen Informationen transportieren, sind sie die Ankerausdrücke für das, was „zwischen den Zeilen steht.“ (In Gebrauchsanweisungen haben diese Wörter freilich nichts zu suchen.) Als Beispiel nenne ich hier mal das affirmative „ja“: Es zeigt, dass der Leser das Gesagte zwar kennt, der Schreiber sich aber nicht sicher ist, ob er genauso denkt. Und so ist das Gesagte durch diese kleine, aber feine Hintertür namens „ja“ auch zur Meinung des Lesers geworden. Dazu würde ich mal sagen: Das ist ja ganz schön interessant. ☺ 

Der Charme: Mit Humor und Leichtigkeit zum Erfolg

Ein pauschales Rezept für einen guten Text kann ich Ihnen freilich nicht an die Hand geben, dafür gibt es einfach zu viele verschiedene Sender, Empfänger und Textsorten (außerdem muss ich ja auch noch etwas zu tun haben ☺). Der Telefontrick funktioniert aber als Einstieg in alle Textsorten. Wenn Sie für Ihr Unternehmen schreiben, also in einer werbenden Form im weitesten Sinne: Versuchen Sie nicht, das Blaue vom Himmel zu schreiben, sondern bleiben Sie authentisch. Vielleicht lassen Sie sich sogar zu etwas Selbstironie und Witz hinreißen – zumindest würden Sie damit voll im Trend liegen. Denn auch wenn es wichtig ist, das Unternehmen und das Produkt stets positiv ins Licht zu rücken, der Mut zu entwaffnender und augenzwinkernder Ehrlichkeit kommt immer an. Alles andere ist die klassische Werbung, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen und wie sie durchaus auch langweilen kann – eben weil der Empfänger weiß, dass er umworben werden soll, da schaltet er gleich auf Durchzug.

Aber wie gesagt, zu Witz und Ironie gehört viel Mut und vorab auch eine ganz prinzipielle Entscheidung zu diesem Mut. Es macht keinen Sinn, plötzlich oder gar nur vereinzelt den Witzbold raushängen zu lassen; Texte müssen sich in das Gesamtbild des Unternehmens (oder allgemeiner: des Senders) fügen, sonst wirken sie nicht authentisch. Aber auch, wenn es ein ganz alter Hut ist: Unternehmen müssen da hin, wo die potenziellen Kunden sind, und diese sind heutzutage viel, sehr viel in den sozialen Netzwerken unterwegs. Und in der ganzen Flut an Informationen dort ist ein kurzweiliger, das heißt: auch humorvoller Ton doch eine recht gute Methode, um auf sich aufmerksam zu machen, oder nicht?

Experimentieren Sie gerne mit Emoticons herum (selbst bei einem handschriftlichen Text schadet der ein oder andere Smiley nicht), vermeiden Sie kryptische Ausdrücke und: Stellen Sie auch mal eine Frage! Auch wenn Sie in Funktion eines Unternehmens schreiben: Zeigen Sie den wunderbaren Menschen, der in Ihnen steckt, dann wird es auch ein „guter Text“. Versprochen. 

Hier noch zwei Link-Tipps: 

Recht unbekannt, aber besser als DudenDas Wörterbuch der deutschen Sprache. Hier wird nicht nur die Bedeutung erklärt und es werden nicht nur Synonyme genannt, sondern hier werden auch die Wörter aufgezählt, mit denen das jeweilige Wort am meisten verwendet wird. Ein wahrer Texter-Himmel sozusagen. 

Unser Profi der Woche: Teresa Werner, Konzept und Text

 Bildquelle: © SIphotography / istockphoto.com