
Heute nutzen praktisch alle Unternehmen, die professionelles Content Marketing betreiben, das Video fürs Marketing. Schon im Jahr 2015 ergab eine Studie von tubular insights, dass 96 % der US- und UK-Unternehmen B2B-Videomarketing einsetzen. 73 % der Befragten verzeichneten dadurch Erfolge.Vom Imageclip in den sozialen Medien bis hin zum Vlog oder Webinar – Videocontent ist gefragt wie nie. Wir liefern Zahlen, Fakten und Trends.
Inhaltsverzeichnis:
- Welche Formen von B2B Videocontent gibt es?
- Warum Videocontent für B2B produzieren?
- Das Selfmade Video: Content Marketing kann so einfach sein
- Ist Videowerbung ein Thema für B2B?
- Wie Videos verbreiten?
- Videocontent für B2B: Trend oder Zukunft?
Welche Formen von B2B Videocontent gibt es?
Tutorials
Fast jeder schaut gern Tutorials. In Zahlen ausgedrückt: Vier von fünf Internetnutzern finden sie sinnvoll. (Hubspot, 2018). Na klar, warum 30 Minuten lang Bedienungsanleitungen studieren, wenn es auch 2 Minuten Video auf den Punkt bringen? Das Schöne daran: Das Tutorial bringt nicht nur blitzschnell Wissen in die Köpfe, sondern im besten Fall sogar Geld in die Kasse. Ist der Film über diese genial einfache Lösung der Firma X gut gemacht, ist das Kaufinteresse bei Firma Y schnell geweckt.
Produktfilme
Produktfilme präsentieren Produkte von ihrer besten Seite, zeigen deren Funktion auf oder kommunizieren Kauf- und Kundenvorteile. Ziel des Produktfilmes ist in der Regel der Verkauf. Und das funktioniert gut: Laut Marktforschungsinstitut Splended Research stufen 43,1 % von rund 1.500 Befragten Produktvideos als „sehr wichtig“ für ihre Kaufentscheidung ein.
Webinare
Das Webinar wird gern zum Know-how-Aufbau und zur Erweiterung der eigenen Fertigkeiten genutzt. Nicht nur von Entscheidern, auch von Facharbeitern und Angestellten. Mit dem aufs Stativ geklemmten Smartphone aufgezeichnet und mit Präsentationsfolien oder Screencasts kombiniert, teilen Unternehmen ihr Wissen mit vielen Menschen – langfristig und überall.
Imagefilme
In Imagefilmen zeigen Firmen, wer sie sind und wie sie arbeiten. Ziel ist dabei meistens, authentische Einblicke ins Unternehmen oder in die eigene Arbeitsweise zu geben. Das kann speziell im B2B-Bereich auch bei der Partner-Akquise und beim Networking helfen.
Messefilme
In Messefilmen präsentieren Firmen neue Produkte und Technologien. Diese Präsentationsfilme entstehen in der Regel im Vorfeld der Messe. Auf dem Event selbst können ebenfalls Videos entstehen – zum Beispiel für die Nachberichterstattung im Unternehmensblog oder für die Instagram Story.
Recruitingvideos
Gerade entstehen massenweise Arbeitgebervideos (Sichtwort Fachkräftemangel), die über die Firmenwebsite bzw. Xing und LinkedIn verbreitet werden. Darunter sind klassische Bewerberaufrufe, Stellenbeschreibungen, Mitarbeiterstatements oder Filme über weiche Faktoren wie Work-Life-Balance, Teamzufriedenheit und das gute Betriebsklima. Unserem Kunden MCI Miritz beispielsweise haben wir empfohlen, das Thema Recruiting über authentische Mitarbeiterstatements anzugehen und diese Videoclips produziert.
Warum B2B Videocontent produzieren?
Weil er sparsam ist. Das Marktforschungsunternehmen Forrester Research hat errechnet, dass eine Minute Video dem Wert von etwa 1.8 Millionen Wörtern entspricht. Eine unvorstellbar große Zahl, nicht wahr? Aber sie ist nachvollziehbar, wenn man bedenkt, wie viele Informationen, Konnotationen und Emotionen über Filme transportiert werden können. Im Video lässt sich einfach anschaulicher darstellen, wie diese oder jene neue Technologie angewendet wird, wie eine Anlage richtig zu bedienen ist oder was dieses eine Produkt so besonders macht. Das B2B-Video kann (v. a. wenn es um erklärungsbedürftige Produkte oder Technologien geht) in wenigen Minuten auf den Punkt bringen, wofür der Vertriebler im Kundengespräch sicher deutlich länger gebraucht hätte. Wer Bilder sprechen lässt, spart also auf lange Sicht viel Zeit, personelle Ressourcen und Erkläraufwand ein. Ganz nebenbei ist Video beim Konsumenten viel beliebter als Text.
Das Selfmade Video: Content Marketing kann so einfach sein
Das kommt auf den Inhalt an. Ein hochwertig inszenierter Imagefilm ist beim Profi sicherlich in besseren Händen, aber Videoblogs, Messeberichte oder Impressionen von der Firmenfeier können Sie locker mit dem Smartphone aufnehmen und live in die sozialen Netzwerke streamen. Dank der mittlerweile hohen Kameraqualität bei I-Phones oder Androids lässt sich schnell und einfach hochwertiges Videomaterial erstellen. Für den Schnitt gibt es jede Menge kostenlose Software im Netz. So ein Clip muss also nicht teuer sein. Heben Sie sich die Highend-Produktionen für Produktvideos oder den TV-Spot zur besten Sendezeit auf.
Und so erstellen Sie selbst hochwertigen Videocontent – ganz einfach mit dem Smartphone:
Tipp: Einmal erstelltes Videomaterial kann im Schnitt mehrere unterschiedliche kleinere Filme ergeben. Stückeln Sie Ihr Rohmaterial also so kleinteilig wie möglich und streuen Sie die Einzelclips auf allen Kanälen und zu unterschiedlichen Zeiten. Reposten Sie erfolgreiche Clips nach einer Weile.
Ist Videowerbung ein Thema für B2B?
Klassische TV- oder YouTube-Spots sind nach wie vor zu großen Teilen im B2C-Sektor zuhause. Unternehmen wie SAP oder Plattformen wie „Wer liefert was“ zeigen allerdings, dass der Werbespot auch für B2B hervorragend funktioniert, vor allem im Zeitalter der Digitalisierung: Daten-Spezialisten haben herausgefunden, dass das Google-Suchvolumen in den drei bis vier Minuten nach der Ausstrahlung eines TV-Spots sprunghaft ansteigt. Klar, wenn wir in der Werbung ein interessantes Produkt sehen, ist der Aufruf der entsprechenden Website über das Smartphone oder Tablet schnell gestartet. Der Weg vom Werbespot zum Produktkauf ist heute so kurz wie nie zuvor! Diese entscheidende Veränderung macht den klassischen Werbespot, der in Zeiten des Content Marketing Hypes eher stiefmütterlich behandelt wird, wieder extrem attraktiv!
Wie Videos verbreiten?
Tipp 1: Den Famous Face Effect nutzen
Im B2C-Segment wirbt man seit eh und je mit bekannten Gesichtern oder neudeutsch Influencern. B2B-Firmen hingegen nutzen diese Möglichkeit kaum. Laut einer Umfrage zum Einfluss von Influencern auf die Kaufentscheidung gaben knapp 20 Prozent der befragten Internetnutzer an, in den letzten zwölf Monaten etwas gekauft zu haben, weil ein Influencer dafür geworben hatte (Statista, 2019). Überlegen Sie mal: Vom „Famous-Face-Effect“ kann doch auch der B2B-Sektor profitieren! Daher unser Video B2B Tipp: Tauschen Sie einfach Daniela Katzenberger gegen Journalisten oder Fachexperten, die man in der Branche kennt, und lassen Sie diese auf ihren Kanälen über Sie und Ihre Produkte sprechen. So gewinnen Sie online massiv an Reichweite und bauen gleichzeitig Vertrauen in Ihre Produkte und Dienstleistungen auf.
Tipp 2: Filme breit streuen
Das geht zum Beispiel über die im Tipp 1 beschriebenen Kooperationen mit Fachexperten. Wenn diese Ihren Content in ihren Profilen teilen, kurbeln Sie dessen Verbreitung in der Branche ordentlich an. Natürlich sollten Sie Ihre Videos auch selbst auf allen verfügbaren Kanälen – auch in privaten sozialen Profilen – streuen.
Tipp 3: Videos bewerben
Mit beworbenen Beiträgen sorgen Sie aktiv für deren Verbreitung. Werbeanzeigen auf Facebook und YouTube sind gar nicht so teuer, wie die meisten Marketer denken. Über den Facebook-Werbeanzeigenmanager können Sie relativ einfach Beiträge bewerben, Zielgruppen einstellen und haben Ihre Budgets dabei immer voll im Blick. Auch andere soziale Netzwerke wie zum Beispiel YouTube bieten solche Möglichkeiten an.
Tipp 4: Suchmaschinenoptimierung nicht vergessen
Faktoren wie eine gute Aufnahmequalität des Ausgangmaterials oder starke Keywords in Titel und Beschreibung des Videos entscheiden maßgeblich mit, wie gut das Video in Suchmaschinen rankt. Wenn Sie sich also mit den Metadaten etwas Mühe geben, können Sie fleißig am Videoerfolg mitstricken. Sollten Sie sich mit der Einbettung und Verschlagwortung von Videos nicht auskennen, legen Sie das in die Hände Ihrer Marketingagentur.
LINK Einbettungstipp Holger?
Videocontent für Unternehmen: Trend oder Zukunft?
Dazu drei Zahlen: Fast 50 Prozent der Internetnutzer schauen sich vor ihrer Kaufentscheidung ein Produktvideo an (Google, 2016). 65% der leitenden Angestellten besuchen, nachdem sie ein YouTube-Video angesehen haben, die entsprechende Website (Hubspot, 2018). 32% der Verbraucher nutzen Markenvideos auf YouTube (Hubspot, 2018). Die Statistik beweist: Video ist ein mehr als interessantes Format für den Vertrieb. Es macht komplizierte Dinge einfach, Unternehmen nahbar und Produkte, Ideen oder Technologien greifbar. Diese einfache Form der Präsentation werden wir auch immer häufiger brauchen, denn die Geschäftswelt arbeitet nicht mehr klassisch im Büro oder face-to-face mit dem Kunden im Vor-Ort-Termin. Heute passieren die Deals immer häufiger nebenbei. Da vergleicht der Firmenboss im Zug nach München mal eben mit dem Smartphone Angebote oder bestellt der Einkäufer am Sonntagabend zwischen Tagesschau und Tatortleiche am Tablet Material für die kommende Woche. Wir brauchen sie also, die einfache Nutzerführung, die attraktive Darstellung von Inhalten auf kleinen Geräten, und Inhalte, die perfekt auf diese neue Form der Nebenbei- und Überall-Arbeit zugeschnitten sind. Also, legen wir los!
Bildquelle: © LDProd/iStock
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