Logo
Kontakt

E-Mail: info(at)studio1.de
Telefon: 03606 67960
Fax: 03606 6796 20

Kontakt­                   ­Newsletter

Support

Supportanfrage stellen im: 

IT Service Desk

Profitipp: Webdesign – Vorteile und Grenzen von InDesign

30Sep2016
So geht Webdesign richtig

Jeder Grafikdesigner stellt sich zu Beginn eines neuen Projekts diese Frage: In welchem Programm bearbeite ich den Auftrag am effizientesten? Gerade wenn es um das Thema Webdesign geht, spalten sich die Meinungen hinsichtlich des richtigen Programms für das Layouten einer Website. Es gibt zwar unzählige Softwarelösungen für Webdesign-Entwürfe, trotzdem werden vor allem zwei Layout- bzw. Fotosoftwareprogramme genutzt: nämlich Photoshop und InDesign.

Betrachtet man die Grundeigenschaften der beiden Programme, so fällt als Erstes auf, dass Photoshop ursprünglich zur Bildbearbeitung und -manipulation und InDesign zum Layouten von Printmedien konzipiert wurde. Beide Programme bieten also Komponenten, die für ein gutes Webdesign essenziell sind. Photoshop gilt seit Jahren als etabliertes Programm zur Gestaltung von Websites und wird von vielen Designern und Programmierern sehr geschätzt.

Im Profitipp möchte ich Ihnen heute an ausgewählten Beispielen aufzeigen, wo die Vorteile und Grenzen von InDesign im Vergleich zu Photoshop liegen.

Realistische Darstellung

InDesign als Satzprogramm bietet zahlreiche Eigenschaften, die es ermöglichen, ein Website-Layout sehr nah am Endprodukt darzustellen – beginnend bei einem 12-Spalten-Raster, welches mithilfe der Voreinstellungen für das gesamte Dokument generiert werden kann. Vor allem typografische Elemente können in InDesign realistischer dargestellt werden als in Photoshop. Dies gilt beispielsweise für Textumbrüche.

Den Überblick bewahren

Oftmals möchte der Kunde gern mehrere Layout-Vorschläge sehen. Dafür bietet InDesign die Funktion, mehrere Seiten in einem Dokument anzulegen. So können auf verschiedenen Seiten zum Beispiel Landing Pages unterschiedlich formatiert und angeordnet werden. Photoshop bietet eine ähnliche Funktion. Um verschiedene Layouts in einem Dokument anzulegen, muss mit Zeichenflächen gearbeitet werden. Über „Datei“ > „Exportieren“ > „Schnell-Export als [Bildformat]“ wird das Dokument dann mit all seinen Zeichenflächen exportiert. Allerdings kann es hier passieren, dass Text,  Ebenenmasken und Schnittmasken nicht wie erwartet gerendert werden. Um das zu vermeiden, sollte die Textebene vor dem Export in eine Form konvertiert und statt Ebenen- und Schnittmasken Vektormasken verwendet werden.

Formate definieren

Absatz- und Zeichenformate lassen sich in InDesign leicht konfigurieren. Während man sich in Photoshop durch einen Dschungel von verschiedensten Gruppierungen und Ebenen klicken muss, um ein Objekt bearbeiten zu können, reicht in InDesign ein einfacher Klick in das gewünschte Format. So lassen sich unter anderem die verschiedenen Überschriften (H1, H2, H3) zentral definieren und schnell anpassen. Das spart sehr viel Zeit und Nerven …

Ein weiterer Vorteil: Der umsetzende Programmierer kann sich viele wichtigen Informationen direkt im InDesign-Dokument über die definierten Formate beschaffen. Das erspart ihm allerdings nicht die Suche im Styleguide – zum Beispiel nach der Schriftgröße. Diese wird in einer Photoshopdatei in Pixel angegeben, in InDesign leider nur in der für Printmaterialien relevanten Angabe Punkt – ein Nachteil aus Programmierersicht.

Tipp/Fazit

Aus Programmierersicht bringt InDesign im direkten Vergleich zu Photoshop leider einige Defizite mit sich. Gerade wenn es um die Umsetzung sehr umfangreicher Webprojekte geht, kann mit Photoshop deutlich schneller und über weniger Umwege gearbeitet werden. So hat der Programmierer bei einer Photoshop-Vorlage die Möglichkeit, einzelne Elemente wie Logos, Bilder oder Icons direkt aus der Datei zu verwenden, während er bei einer InDesign-Vorlage das Element zunächst aus dem Dokument kopieren und eine für Web geeignete Version davon erzeugen muss.

Wenn es um exakt umgesetzte Weblayouts (genau nach Vorlage des Designers) geht, bietet InDesign aus Sicht vieler Grafikdesigner dagegen eindeutige Vorteile gegenüber Photoshop. Vor allem besticht es durch eine realistischere Darstellung des Layouts. So kann Ihr Kunde, gerade wenn es um das Setzen von Text-/Bildkombinationen geht, genauer sehen, wie seine Internetseite später im Web aussehen wird. Es ergibt sich außerdem ein viel kleinerer Aufwand, da Formate schneller angepasst (nicht nur vom Designer, sondern auch vom Programmierer) und Assets ganz einfach integriert und ausgetauscht werden können. Also, für alle Webdesigner, die aus Gewohnheit bisher immer bei Photoshop geblieben sind, probieren Sie ruhig mal die Alternative aus und machen Sie sich dann Ihr eigenes Bild.

Unser Profi der Woche: Leonie Schellong, Grafik Desginerin

Bildquelle: © Rostislav_Sedlacek  / istockphoto.com