Tipp 1: Denken Sie daran: Film ist rein visuell.
Beim Verfassen eines Drehbuchs muss einem klar sein, dass dieses Dokument niemals von einem Zuschauer gesehen wird. Jedes verfasste Wort muss visuell umgesetzt werden. Jedes geschriebene Wort hat nur die Aufgabe den Akteuren hinter der Kamera und den Auftraggebern das Verständnis und die Handlung des Filmes zu vermitteln.
Tipp 2: Ein Film heißt Bewegung.
Die Bilder erzählen die Geschichte. Der Text unterstützt die Bilder lediglich. Eines der größten Unterschiede zu Büchern ist, dass Filme rein subjektiv sind. Der Autor und der Regisseur bestimmen, was der Zuschauer zu sehen bekommt. (Blickwinkel, Perspektive usw.).
In einem Buch kann zwar auch einiges von dem Autor vorgegeben werden, doch wie bestimmte Szenen später aussehen, das geschieht bei dem Leser im Kopf selbst.
Tipp 3: Filme bilden die exakte Realität ab.
Ein Film besteht aus vielen Komponenten. Aus Bewegungen, Musik, Geräuschen, Licht- und Farbstimmungen. Aus vielen Sequenzen, die wiederum aus vielen unterschiedlichen Einstellungen bestehen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, eine Szene mit der Kamera einzufangen und jede für sich besitzt eine andere Aussagekraft. Filme erzeugen Emotionen. Nutzen Sie diese geniale Kraft der Bilder. Werden Sie nicht zu realitätsfern und nicht zu offensichtlich. Spielen Sie mit den Sinnen. Es muss nicht immer alles im Bild zu hören oder zu sehen sein. Legen Sie viel Wert auf einen guten atmosphärischen Ton und investieren Sie viel Zeit in die Auswahl der Musik.
Vielleicht sehen Sie Filme in Zukunft mit ganz anderen Augen. Achten Sie doch mal darauf, wie oft sich die Einstellungen in einer Szene eines beliebigen Filmes ändern. Aus wie vielen unterschiedlichen Perspektiven gedreht wurde? Wie die Lichtsetzung ist? Welche Einstellungsgrößen gewählt wurden, oder warum der Regisseur genau diesen bestimmten Blickwinkel ausgewählt haben könnte?
Bei dem heutigen großen Filmangebot merken wir oftmals nicht mehr wie viel Arbeit hinter unserem täglichen Fernsehprogramm wirklich steckt. Dazu einmal den Sonntagstatort als Beispiel:
Ein Tatort wird in Durchschnitt in 22 Tagen abgedreht. Jede Minute drehen kosten ca. 15.500 €. Und ein Tatort insgesamt verursacht Kosten im Wert von ca. 1,4 Millionen Euro.